[…] Die Vernichtung
des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt
des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel. [...]
- Buchenwaldschwur -
Am Sonntag, den 27. Januar
2013 riefen, wir, die Linksjugend ['solid] Buchholz, unter diesem Motto zu
einer Mahnwache anlässlich des 68. Jahrestages der Befreiung des
Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee, sowie dem damit
verbundenen Gedenktag für die unzähligen Opfer des Holocausts auf.
Trotz des nassen und kalten
Wetters fanden sich ungefähr 50 Teilnehmer_Innen in der Buchholzer Innenstadt
ein, um an der Mahnwache teilzunehmen und den Menschen zu Gedenken, welche
nicht in das Weltbild der Faschisten passten und diskriminiert, verfolgt und
ermordet wurden.
Bei der Mahnwache wurde
dazu aufgerufen, die Erinnerungskultur und das Gedenken an die Opfer aufrecht
zu erhalten - denn die Verbrechen der Faschisten und die Schrecken dieser Zeit
dürfen niemals vergessen werden. Damit niemals geschehe, was gestern geschah!
Es wurde auch darauf
aufmerksam gemacht, dass Buchholz keine weiße Weste hat. Auf den Bahnstrecken,
auf welchen bis vor wenigen Jahren die Heidebahn unterwegs war, fuhren damals,
nicht selten Züge, deren Ziel die Konzentrationslager Bergen-Belsen oder Neuengamme
waren. Gegen Ende des Krieges waren auf dieser Strecke auch vermehrt Züge ohne
Ziel anzutreffen, in denen KZ-Häftlinge auf engstem Raum, ohne ausreichend
Nahrung und Wasser auf ihren Tod warteten. Auch wenn versucht wurde, die Züge
unbemerkt zu lassen, und sie von SS-Leuten bewachen lassen hat, wussten die
Buchholzer davon. Die braune Vergangenheit der Stadt Buchholz zeigt sich auch
dadurch, dass Buchholz bereits früh eine Hochburg der Nationalsozialisten war
und sich hier sogar einige Zeit der Sitz des Gaus Ost-Hannover befand.
Wir fordern, dass diese
Vergangenheit nicht verleugnet und versteckt wird. Buchholz muss sich seiner
Vergangenheit stellen und einen Ort für das Gedenken der Opfer das
Nationalsozialismus schaffen. An dieser Stelle fordern wir Wilfried Geiger dazu
auf, seine Versprechen von der offiziellen Gedenkveranstaltung, in die Tat
umzusetzen und endlich ein Denkmal für die Opfer der KZ-Züge und/oder des Nationalsozialismus im
Allgemeinen bauen zu lassen!
In
den letzten Jahren werden durch Rechtspopulist_Innen immer häufiger Debatten
über Integration, Deutsche Kultur, Asylmissbrauch und die vermeintliche
„Überfremdung“ Deutschlands entfacht und geschürt. Diese Tatsache zeigt uns,
dass Rassismus, Diskriminierung und Faschismus bei weitem keine Probleme der
Vergangenheit sind. Es zeigt dass antifaschistisches Engagement in keinster
Weise an Notwendigkeit eingebüßt hat. Es zeigt, dass es immer noch von höchster
Wichtigkeit ist, aufzustehen und sich jeder Form von neonazistischem und
faschistischem Gedankengut entgegen zu stellen und dagegen vorzugehen.
Deswegen
fordern wir weiterhin einen offensiven und konsequenten Kampf gegen Faschismus,
Rassismus, Antisemitismus, Sexismus und jegliche andere Formen der Ausgrenzung!
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