Montag, 11. Februar 2013

[…] Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel. [...]
- Buchenwaldschwur -

Am Sonntag, den 27. Januar 2013 riefen, wir, die Linksjugend ['solid] Buchholz, unter diesem Motto zu einer Mahnwache anlässlich des 68. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee, sowie dem damit verbundenen Gedenktag für die unzähligen Opfer des Holocausts auf.
Trotz des nassen und kalten Wetters fanden sich ungefähr 50 Teilnehmer_Innen in der Buchholzer Innenstadt ein, um an der Mahnwache teilzunehmen und den Menschen zu Gedenken, welche nicht in das Weltbild der Faschisten passten und diskriminiert, verfolgt und ermordet wurden.
Bei der Mahnwache wurde dazu aufgerufen, die Erinnerungskultur und das Gedenken an die Opfer aufrecht zu erhalten - denn die Verbrechen der Faschisten und die Schrecken dieser Zeit dürfen niemals vergessen werden. Damit niemals geschehe, was gestern geschah!
Es wurde auch darauf aufmerksam gemacht, dass Buchholz keine weiße Weste hat. Auf den Bahnstrecken, auf welchen bis vor wenigen Jahren die Heidebahn unterwegs war, fuhren damals, nicht selten Züge, deren Ziel die Konzentrationslager Bergen-Belsen oder Neuengamme waren. Gegen Ende des Krieges waren auf dieser Strecke auch vermehrt Züge ohne Ziel anzutreffen, in denen KZ-Häftlinge auf engstem Raum, ohne ausreichend Nahrung und Wasser auf ihren Tod warteten. Auch wenn versucht wurde, die Züge unbemerkt zu lassen, und sie von SS-Leuten bewachen lassen hat, wussten die Buchholzer davon. Die braune Vergangenheit der Stadt Buchholz zeigt sich auch dadurch, dass Buchholz bereits früh eine Hochburg der Nationalsozialisten war und sich hier sogar einige Zeit der Sitz des Gaus Ost-Hannover befand.
Wir fordern, dass diese Vergangenheit nicht verleugnet und versteckt wird. Buchholz muss sich seiner Vergangenheit stellen und einen Ort für das Gedenken der Opfer das Nationalsozialismus schaffen. An dieser Stelle fordern wir Wilfried Geiger dazu auf, seine Versprechen von der offiziellen Gedenkveranstaltung, in die Tat umzusetzen und endlich ein Denkmal für die Opfer der KZ-Züge und/oder des Nationalsozialismus im Allgemeinen bauen zu lassen!
In den letzten Jahren werden durch Rechtspopulist_Innen immer häufiger Debatten über Integration, Deutsche Kultur, Asylmissbrauch und die vermeintliche „Überfremdung“ Deutschlands entfacht und geschürt. Diese Tatsache zeigt uns, dass Rassismus, Diskriminierung und Faschismus bei weitem keine Probleme der Vergangenheit sind. Es zeigt dass antifaschistisches Engagement in keinster Weise an Notwendigkeit eingebüßt hat. Es zeigt, dass es immer noch von höchster Wichtigkeit ist, aufzustehen und sich jeder Form von neonazistischem und faschistischem Gedankengut entgegen zu stellen und dagegen vorzugehen.
Deswegen fordern wir weiterhin einen offensiven und konsequenten Kampf gegen Faschismus, Rassismus, Antisemitismus, Sexismus und jegliche andere Formen der Ausgrenzung!